Wegschauen gilt nicht!

Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden teilt die Plakatkampagne gegen Hass und Hetze in Wiesbaden

Unter dem Facebook-Beitrag einer Wiesbadener Onlineplattform wird gegen Geflüchtete gehetzt. Am Hauptbahnhof beleidigt ein älterer Mann einen Busfahrer als „scheiß Ausländer!“ Schüler:innen benennen den Biologieunterricht in „Rassenkunde“ um.

Seit Dienstag hängen an den Kultursäulen im gesamten Wiesbadener Stadtgebiet Plakate mit subtilen oder auch ganz offenen Beispielen von Alltagsrassismus und Antisemitismus. Gemeinsam haben das Wiesbadener Bündnis für Demokratie und „Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden“ die im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus landesweit angelaufene Plakatkampagne mit der Förderung von „Demokratie Leben in Wiesbaden“ und dem Kulturamt Wiesbaden auch in die Landeshauptstadt geholt.
Mit zehn unterschiedlichen Motiven werden Vorfälle sichtbar gemacht, die bei Spiegelbild der Wiesbadener „Anlaufstelle Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ oder auf www.hessenschauthin.de der Online-Meldestelle von response. – Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, gemeldet wurden.
Dargestellt werden körperliche Angriffe, Beleidigungen und Bedrohungen, psychische Gewalt und Mobbing, sowie Sachbeschädigungen. „Hinter diesen Beispielen stehen zahlreiche weitere Fälle, aber nur ein Bruchteil dieser Fälle schlägt sich in der polizeilichen Kriminalstatistik nieder. Wir müssen uns als Gesellschaft diesem Hass entgegenstellen und dürfen nicht wegsehen. Rechte und rassistische Gewalt fängt nicht erst bei Tötungsdelikten an, “ sagt Bündnissprecherin Nicole Nestler.
Mit der „Anlaufstelle –Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ richtet sich „Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden“ an Institutionen und Organisationen, um Diskriminierung zu minimieren und im Umgang damit handlungssicher zu machen.
Das gemeinsame Plakatprojekt soll dazu beitragen Licht ins Dunkle zu bringen, zur Intervention zu ermutigen und Betroffenen so die Gelegenheit geben zu Akteur:innen zu werden. Wenn ihr selbst Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt seid, dann meldet euch dazu bei response. Wenn ihr Beratung in der Auseinandersetzung mit den Themen auch auf institutioneller Ebene braucht, dann wendet euch auch gerne immer auch an Spiegelbild Anlaufstelle Antisemitismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.