Allgemein

Anmeldung zum Fortbildungs-Programm 2025 (2.Halbjahr)

Liebe Interessierte,
Jugendliche befinden sich in einer besonderen Lebensphase, in der sie sich nicht nur auf individueller Ebene orientieren, sondern sich auch in einem komplexen Geflecht gesellschaftlicher Erwartungen, Normen und Herausforderungen zurechtfinden müssen. Die Zeit des Jugendalters ist geprägt von Übergängen: vom Jugendlichen zum Erwachsenen, von der Schule in den Beruf, vom Elternhaus in andere Wohnformen. Mit diesen Übergängen verändern sich auch die sozialen Bezugnahmen, die Anforderungen an Selbstverantwortung wachsen, und die Suche nach einer eigenen Identität wird zunehmend dringlich.

Diese Übergangsphasen sind für junge Menschen mit großen Herausforderungen verbunden. Sie verlangen nicht nur Orientierung, sondern auch emotionale Stabilität und soziale Kompetenzen – Fähigkeiten, die nicht selbstverständlich vorhanden sind, sondern entwickelt und begleitet werden müssen. Gleichzeitig leben wir in einer Zeit multipler Krisen: Klimakrise, Kriege, soziale Ungleichheit, Inflation, digitale Überforderung, Polarisierung. Diese Krisen wirken sich nicht nur abstrakt, sondern sehr konkret auf die Lebensrealitäten junger Menschen aus. Sie erzeugen Unsicherheiten und Ängste – und machen vermeintlich einfache, oft menschenfeindliche Antworten besonders verlockend. Ungleichwertigkeitsideologien wie Rassismus, Antisemitismus, Klassismus oder Sexismus bieten in dieser Gemengelage häufig einfache Erklärungen und klare Feindbilder. In einer Phase, in der die Suche nach Zugehörigkeit und Orientierung besonders stark ist, entsteht ein hoher Druck zur Positionierung – oft verbunden mit dem Gefühl, unbedingt „auf der richtigen Seite“ stehen zu müssen. Doch Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und das Einüben demokratischer Haltungen brauchen genau das Gegenteil: Räume, in denen man auch scheitern darf. Räume, in denen Fehler als Lernmomente verstanden werden, in denen Irrwege reflektiert und gesellschaftliche Verhältnisse – ebenso wie die eigene Rolle darin – kritisch hinterfragt werden können.

Diese Räume entstehen nicht von selbst. Sie müssen gestaltet, begleitet und vor allem getragen werden – durch Fachkräfte. Diese Aufgabe ist jedoch keine leichte. Gerade Fachkräfte im Übergangssystem und in AQB-Maßnahmen sehen sich mit einer Vielzahl an Herausforderungen konfrontiert: Sie müssen Bildungsräume schaffen, in denen Beziehung und Vertrauen möglich sind. Sie stehen in konfliktbeladenen Situationen, in denen sie zu Diskriminierung intervenieren müssen. Sie sollen Orientierung geben, ohne zu überfordern. Und nicht zuletzt sollen sie jungen Menschen soziale Kompetenzen vermitteln – also das Fundament legen, auf dem sich berufliche Kompetenzen überhaupt erst sinnvoll aufbauen lassen.

Auch im Jahr 2025 wollen wir, Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e.V., in Kooperation mit der Abteilung Schulsozialarbeit im Amt für Soziale Arbeit Wiesbaden ein Fortbildungsprogramm gestalten, in dem pädagogische Fachkräfte Handlungssicherheit im Umgang mit Diskriminierungen in ihrer täglichen Praxis gewinnen können. Im Rahmen des Projekts „Achtung in Aus- und Bildung“, gefördert durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales bieten wir folgende Formate an:

  • Grundständige Fortbildungen
  • Vertiefungen
  • Methodentrainings
  • Praxis-Workshops
  • Handreichungsentwicklung
  • Anlassbezogene Umsetzungen

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und die engagierte Zusammenarbeit!

Hier können Sie sich für die gewünschten Fortbildungen Anmelden:


    Veranstaltungsanmeldung Wir in Wiesbaden 2025


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      Lesung und Gespräch mit Gilda Sahebi

      Lesung & Gespräch mit Gilda Sahebi 📖🎤
      Wie lernen wir Rassismus – und warum steuern wir nicht dagegen? In ihrer Analyse zeigt die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Gilda Sahebi, wie rassistische Denkmuster in Deutschland historisch gewachsen sind und unsere gesellschaftlichen Debatten bis heute prägen. Ob Staatsbürgerschaft oder Migration – immer wieder werden rassistische Narrative reproduziert, statt sie zu hinterfragen.
      Wie können wir diese Muster erkennen und verändern? Warum wird über Rassismus so oft gestritten, anstatt gemeinsam nach Lösungen zu suchen? Darüber diskutieren wir mit Gilda Sahebi im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus.
      📅 19. März | 🕖 19 Uhr
      📍 Haus an der Marktkirche, Wiesbaden
      🎟 Eintritt frei
      Eine Veranstaltung von Spiegelbild, Evangelisches Dekanat & Schlachthof. Die Veranstaltung wird gefördert von Demokratie Leben in Wiesbaden.

      Anmeldung zum Fortbildungs-Programm Frühjahr 2025

      Liebe Interessierte,
      die vielfältigen Krisen, Kriege und Konflikte werden uns alle auch im Jahr 2025 begleiten. Diskriminierung und Ausgrenzung – und demgegenüber auch Respekt und Achtung – sind deshalb ein wichtiges Querschnittsthema für die Soziale Arbeit. Auch im Jahr 2025 wollen wir, Spiegelbild – Politische Bildung aus Wiesbaden e.V., in Kooperation mit der Abteilung Schulsozialarbeit im Amt für Soziale Arbeit Wiesbaden ein Fortbildungsprogramm gestalten, in dem pädagogische Fachkräfte Handlungssicherheit im Umgang mit Diskriminierungen in ihrer täglichen Praxis gewinnen können. Im Rahmen des Projekts „Achtung in Aus- und Bildung“, gefördert durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, werden wir im Frühjahr neun Fortbildungen mit den Schwerpunktthemen Sexismus, Antisemitismus, Rassismus und Klassismus anbieten. Das Angebot richtet sich an alle Sozialarbeitenden im Rahmen von AQB-Maßnahmen.

      Neben den Fortbildungen bieten wir Ihnen jederzeit Fachberatungen zu den Themen Diskriminierung und Akzeptanz an. Ebenso unterstützen wir Sie dabei, selbst Bildungsformate mit den Methoden umzusetzen. Dies gilt für die Planung, Durchführung und Reflexion. Gerne können Sie auf uns zukommen, um möglicherweise gemeinsam ein Angebot umzusetzen. Die neun Fortbildungen in diesem Programm sind in drei unterschiedliche Formate aufgeteilt.

      Hier können Sie sich für die gewünschten Fortbildungen anmelden:


        Wir in Wiesbaden 2024: wi(e)der sprechen

        „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold?“
        Für uns als aktive und demokratische Zivilgesellschaft ist Schweigen schädlich. Wer schweigt, hat sich nichts mehr zu sagen, kommt nicht mit anderen zusammen und will auch nicht mitmachen.
        Wer schweigt, stimmt zu. Deshalb ist es wichtig, die Stimme zu erheben – vor allem in Zeiten, in denen der Einfluss antidemokratischer Kräfte immer stärker wird.
        Als Trägerkreis „WIR in Wiesbaden“ wollen wir in diesem Jahr das Sprechen, das wieder Sprechen und das Widersprechen thematisieren.
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        Methodentraining für Akzeptanz und gegen Diskriminierung (Klassismus / Antisemitismus)

        Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Fachkräfte im Rahmen von AQB-Maßnahmen, die bereits eine Fortbildung zu den Themen Rassismus, Antisemitismus, Klassismus oder Sexismus bei uns besucht haben und sich nun fragen: „Wie setze ich das konkret in meiner Praxis um?“

        Im Rahmen der Fortbildung stellen wir gezielt Methoden zu den Themen Antisemitismus und Klassismus vor, die durch Handreichungen unterstütz werden.

        Wir werden uns intensiv damit auseinandersetzen, wie Lernräume zu diesen Themen gestaltet werden können, welche Potenziale und Herausforderungen bestehen und wo die Grenzen der Methoden liegen. Zusätzlich erörtern wir folgende Fragen:

        • Wie lernen Jugendliche Akzeptanz und Respekt?
        • Wie können Methoden helfen, Diskriminierung zu erkennen und zu verhindern?
        • Welche Methoden sind für welche Gruppe am besten geeignet?
        • Wie gehen wir mit Konflikten in Lernräumen um?
        • Welche didaktischen Ansätze sind sinnvoll?
        • Und vor allem: Wie können komplexe Themen wie Klassismus oder Antisemitismus so vermittelt werden, dass ALLE Jugendlichen davon profitieren?

        Termine:

        • 04.12., 09:00 – 15:30 Uhr         (Schwerpunkt Klassismus)
        • 11.12., 09:00 – 15:30 Uhr         (Schwerpunkt Klassismus) bereits ausgebucht
        • 18.12., 09:00 – 15:30 Uhr        (Schwerpunkt Antisemitismus)

        Hinweis:

        Bei zu geringer Teilnehmendenzahl informieren wir Sie rechtzeitig und bieten entweder einen Ersatz an (Fachgespräch) oder suchen gemeinsam nach einer Alternative.

        Sie erhalten nach der Anmeldung eine automatisierte E-Mail.
        Bitte bestätigen Sie darin Ihre Anmeldung.

        Die maximale Anzahl der Teilnehmenden beträgt 15 Personen.
        Sollte ein Termin ausgebucht sein, kann er nicht mehr ausgewählt werden.

        Falls sich bei Ihnen etwas ändert, bitten wir Sie um eine Absage per E-Mail an benny.momper@spiegelbild.de
        Einen neuen Termin können Sie eigenständig über dieses Formular buchen.

        Anmeldung


          Fortbildung: Vertiefungen zu Rassismus und Antisemitismus

          Nach der grundlegenden Auseinandersetzung folgt nun eine Vertiefung zu Rassismus und Antisemitismus in pädagogischen Kontexten. Aufbauend auf den Analysekompetenzen aus der ersten Fortbildung liegt der Fokus auf der Praxis und der Frage: „Was tun, wenn …?“
          Nach einer kurzen Wiederholung und den Definitionen der jeweiligen Phänomene werden wir anhand von Fällen aus der Praxis lernen. Daraus ableitend erarbeiten wir Rahmenbedingungen und Standards für eine diskriminierungskritische Praxis.
          Es besteht die Möglichkeit, schon im Vorfeld Fälle einzubringen, die dann gemeinsam besprochen werden. Dieses Angebot richtet sich insbesondere an Fachkräfte im Rahmen von AQB-Maßnahmen.

          Termine

          • 29.10. 09:00 – 14:00 (Antisemitismus)
          • 30.10. 09:00 – 14:00 (Rassismus)

          Hinweis

          Bei zu geringer Teilnehmendenzahl informieren wir Sie rechtzeitig und bieten entweder einen Ersatz an (Fachgespräch) oder suchen gemeinsam nach einer Alternative.

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          Die maximale Anzahl der Teilnehmenden beträgt 15 Personen.
          Sollte ein Termin ausgebucht sein, kann er nicht mehr ausgewählt werden.

          Falls sich bei Ihnen etwas ändert, bitten wir Sie um eine Absage per E-Mail an benny.momper@spiegelbild.de
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